Casanova Variations

Malkovich, Casanova & Mozart


FilmClicks:
„Casanova Variations“: Veronica Ferres (Elisa) und John Malkovich (Giacomo Casanova) © Amour Fou
DIE STORY: John Malkovich spielt den Casanova im Musikdrama „Casanova Variations“,  das auf der  Bühnenproduktion „The Giacomo Variations“aus dem Wiener Ronacher beruht. Regisseur Michael Sturminger und Dirigent Martin Haselböck schufen 2011 eine Collage, in der ein Bogen von der Musik der Da-Ponte-Opern Mozarts („Cosi fan tutte“, „Le nozze di figaro“ und „Don Giovanni“) zur Biografie des Frauenhelden Casanova gespannt wurde.
Das Bühnenstück, schon damals mit John Malkovich in der Hauptrolle, wurde zum internationalen Erfolg. Der Film verbindet nun das Live-Event mit den Möglichkeiten des Kinos. Ein Gastspiel von „The Giacomo Variations“ in Lissabon bildet die Rahmenhandlung für ein musikalisches Drama über Casanova und die Frauen, über Verführung, Erotik und des Lebens tiefere Bedeutung.
 
DIE STARS:  Hollywood-Star John Malkovich zeigte schon vor 25 Jahren in „Die gefährlichen Liebschaften“, wie meisterlich er die Rolle des Verführers beherrscht.  In den Sprech-Passagen von „Giacomo Variations“ ist Veronica Ferres seine wichtigste Partnerin,  die als sinnliche Blondine in den Filmen von Helmut Dietl („Schtonk!“,  „Rossini“) berühmt wurde. Im elektrisierenden Zusammenspiel mit Malkovich zeigt die Ferres, dass sie viel mehr drauf hat als in den Rührstücken, die man aus dem Fernsehen von ihr gewohnt ist.
Für die Gesangs-Partien holte man große Opernstars vor die Kamera. Voran Jonas Kaufmann und Florian Boesch, Anna Prohaska und Miah Persson.

Sinnlicher Blick zurück: Casanova (Malkovich) als Memoiren-Schreiber © Amour Fou

DIE KRITIK:  Der erste Schauplatz: Das Opernhaus von Lissabon, heute. Der zweite Schauplatz: Ein Schloss in Böhmen, im 18. Jahrhundert. Zwischen diesen Orten und Zeiten pendeln die „Casanova Variations“. Als gemeinsames Fundament dienen die Lebensgeschichte Casanovas und die Arien Mozarts.
In Lissabon tritt John Malkovich als John Malkovich auf, der in einer Tournee-Truppe den Casanova gibt und dabei vor, während und nach der Show Freunden und VerehrerInnen begegnet. Wenn er nicht gerade - ist es Spiel, ist es echt? - leidend auf der Bühne zusammenbricht.
Im böhmischen Schloss ist er Giacomo Casanova persönlich. Ein alter Mann, der die Bilanz seines Lebens zieht und mit Melancholie auf seine erotischen Eskapaden zurückblickt. Doch als er von der klugen und lustvollen Dichterin Elisa (Veronica Ferres) besucht wird, erwachen seine verführerischen Instinkte noch einmal neu.
„Casanova Variations“ liefert ein buntschillerndes  Vexierspiel, in dem es um Leben und Liebe, um Verführung und Verlust, um Darstellungs- und Sangeskunst geht. Mit den Arien aus den Mozart-Opern und den Texten aus Casanovas Lebenserinnerungen  steht dem Film (Co-Autor: Markus Schleinzer) ein wahrer Kunstschatz als Basismaterial zur Verfügung.
Den Zuschauern ermöglicht es diese Vielschichtigkeit, sich quasi ihren persönlichen Film zurechtzuschneiden.
Man kann sich auf die herrliche Mozart-Musik konzentrieren, bei der das Orchester unter Martin Haselböck den Sängern einen feinen Klangteppich webt. Man kann das prickelnde Spiel von John Malkovich genießen, der außer Charisma auch viel Mut offenbart, wenn er in dieser Umgebung selbst zu singen beginnt.
Man kann sich auf das erotische Spiel einlassen, auf die klugen Wortwechsel oder auf alles gemeinsam. Regisseur Michael Sturminger hebt mit dieser Kino-Collage, die nicht den üblichen Regeln der Filmdramaturgie folgt, ein lebenspralles Kunstpaket auf die Leinwand, das Cineasten viel Freude bereiten kann.

IDEAL FÜR: Malkovich-Fans und Mozart-Fans, die an Casanova-Geschichten Gefallen finden.






Trailer
LÄNGE: 118 min
PRODUKTION: Österreich / Frankreich / Deutschland / Portugal 2014
KINOSTART Ö: 23.01.2015
REGIE:  Michael Sturminger
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
John Malkovich: Giacomo
Veronica Ferres: Elisa
Fanny Ardant: Lucrecia
Anna Prohaska: Caterina
Jonas Kaufmann: Branicki
Florian Boesch: Giacomo II
Miah Persson: Elisa II