Bad Luck

Kaputte Autos & gestrandete Existenzen


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„Bad Luck“: Eine mit Laien gedrehte Groteske aus der Kärnner Provinz © KGP
DIE STORY: In „Bad Luck“ begibt sich Regisseur Thomas Woschitz in die tiefste Kärntner Provinz, wo er verschiedenen Figuren begegnet: Da ist zum Beispiel die junge Dagmar, die Schulden hat und deshalb aus ihrer Wohnung fliegt. Oder der Automechaniker Karl, der ohne Perspektiven ist und oft mit dem seltsamen Rizzo abhängt. Oder Lippo, der nach vielen Jahren seinen Job im Wettcafé verliert.
Es brauchte nicht viel mehr als ein paar skurril anmutende Zeitungsmeldungen für Woschitz, um das Personal für seinen Film zu finden: Gestrandete Existenzen, die eines gemeinsam haben. Sie sind am Leben gescheitert. Nun aber sorgt eine zufällige Verstrickung von Ereignissen dafür, dass sich das Schicksal der Beteiligten ändert – oder, sagen wir, zumindest in eine andere Richtung entwickelt: Es passieren drei Autounfälle, einer davon in den Wipfeln eines Baumes (!), es wird eine Pistole gestohlen und die örtliche Tankstelle rückt ins Visier der Protagonisten.

DIE STARS: Thomas Woschitz drehte „Bad Luck“ nach einem langen Castingprozess überwiegend mit Laien. Der 1968 in Klagenfurt geborene Regisseur hat sich schon einen Namen gemacht: 2009 gewann Woschitz für seine Liebes-Elegie „Universalove“ den Max-Ophüls-Preis beim Filmfestival in Saarbrücken.

Ein Polizist bedroht einen Dieb, der einen Tankwart bedroht © KGP

DIE KRITIK: Das Schöne an „Bad Luck“ sind die zahllosen kleinen, schrägen, irrwitzigen Momente, in denen mit lakonischem Humor nicht nur von der Befindlichkeit der gefallenen Helden, sondern auch gleich vom Leben in der Kärntner Provinz erzählt wird. Thomas Woschitz‘ Regie-Stil ist ruhig und unaufgeregt, er lässt seinen Protagonisten Zeit, die grundsätzlich wortkarge Stimmung mit Präsenz zu füllen.
Am Land ist ohnehin nicht viel los, und der beste Treffpunkt in so einem ruralen Umfeld ist die lokale Tankstelle. Aber auch dort wird nicht viel gesprochen, sondern eher mehr Bier getrunken. „Bad Luck“ lebt jedenfalls von den vielen kleinen Momenten großer Authentizität, die Woschitz mit seinem Laienensemble hergestellt hat, immer darauf bedacht, vom Leben und der seltsamen Einmischung des Zufalls zu berichten.
„Bad Luck“ ist ein Film, der nachwirkt, wenn man sich erst einmal an seinen Rhythmus gewöhnt hat. Er sagt in wenigen Szenen sehr viel über das Land aus, in dem er spielt.

IDEAL FÜR: Fans des jungen österreichischen Films.






Trailer
LÄNGE: 80 min
PRODUKTION: Österreich 2015
KINOSTART Ö: 29.05.2015
REGIE:  Thomas Woschitz
GENRE: Drama