Adieu au langage

Verwirrung in drei Dimensionen


FilmClicks:
„Adieu au langage“: Ein sehr merkwürdiges Drama in 3D über ein streitendes Ehepaar © Stadtkino Verleih
DIE STORY: Schwer zu sagen. In „Adieu au langage“ von Jean-Luc Godard gibt es so etwas nicht. Wer dem alten Godard wohl gesonnen ist, dürfte das Ganze einen Experimentalfilm nennen. Es streitet sich ein Ehepaar. Die Kamera wirrt grenzdebil durch die Gegend. Auf der Straße unterhalten sich Menschen darüber, dass die Währungen nicht mehr das sind, was sie mal waren. Und das extrem schlechte 3D tut dem Auge verdammt weh. Das einzig Positive: Der Film dauert nur 70 Minuten. 
 
DIE STARS: Jean-Luc Godard. Der unter Beweis stellt, dass man es sich ab einem gewissen Alter überlegen sollte, noch Filme zu machen. 
 
DIE KRITIK: Sicher, Godard ist eine Kino-Legende. Ja, man muss nicht immer nach einer Geschichte im Film suchen. Und natürlich hat der Altmeister mal gesagt, dass ein Film einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben sollte – aber nicht zwangsläufig in der Reihenfolge.
Alles schön und gut. Aber warum geht man ins Kino? Um sich bei „Adieu au langage“ richtig aufgehoben zu fühlen,  muss man es mögen, sich extrem verstören zu lassen. Man muss es genießen, dass der Film ein ums andere Mal – ohne Sinn und Verstand – anfängt und wieder aufhört. Und man muss sich gern selbst einen Reim auf völlig unverständliche Dialoge und Schnitte machen.
Vielleicht sieht ja Godard irgendetwas hinter diesen Bildern über Liebe und Trennung und streunende Hunde, das man erst begreift, wenn man einen gewissen Abstraktionsgrad erreicht hat. Was der Schweizer Altmeister aber sicher nicht mehr im Blick hatte, das war sein Publikum. Von den 100 Menschen, die diesen Film freiwillig sehen, dürften 95 ihr Geld zurück verlangen. Und damit haben sie Recht.
 
IDEAL FÜR: Hardcore-Fans der Filmlegende Godard, die sich hier wunderbar darüber ereifern können, ob der Meister mit diesem groben Unfug vielleicht doch etwas meint.






Trailer
LÄNGE: 70 min
PRODUKTION: Frankreich 2014
KINOSTART Ö: 12.12.2014
REGIE:  Jean-Luc Godard
GENRE: Drama


BESETZUNG
Héloise Godet: Josette
Kamel Abdeli: Gédéon
Richard Chevallier: Marcus