Aaron Paul


„Das erste Auto? So etwas vergisst ein Mann nicht!“

19.03.2014
Interview:  Anna Wollner

Immer schön den Fuß am Gas: Aaron Paul als Rennfahrer in „Need For Speed" © Constantin

Der 34-jährige US-Darsteller Aaron Paul ist ein Fernseh-Veteran. Nach etlichen Rollen landete er 2008 bei „Breaking Bad“ – einer Serie, die ihn weltberühmt machte und ihm zwei Emmy-Trophäen einbrachte. Jetzt übersiedelt er vom TV-Schirm auf die große Leinwand. Im PS-Drama „Need For Speed“ sieht man Aaron Paul als Rennfahrer, der bei illegalen Straßenrennen den Bleifuß nur ungern vom Gaspedal nimmt. Anfang April folgt dann „A Long Way Down“, die Verfilmung des Bestsellers von Nick Hornby.


FilmClicks: Aaron Paul, woher kommt Ihre Leidenschaft für Autos?
Aaron Paul: Ich war schon immer Fan von Autos. Ich bin so groß geworden. Früher habe ich oft im 67er Mustang meines Onkels gespielt. Heute fahre ich selbst einen Oldtimer. Ich habe ihn vor vier, fünf Jahren gekauft. Einen 65er Shelby Cobra.
 
Wo haben Sie denn den ergattert?
Ich habe ihn bei Ebay ersteigert. Es war ein unglaublicher Bieterkampf gegen vier andere. Ich habe jede Sekunde aktualisiert. Die letzten 12 Stunden bin ich total gebannt vorm Computer  gesessen, weil ich dieses Auto unbedingt haben musste.
 
Können Sie sich an Ihr erstes Auto erinnern?
So etwas vergisst ein Mann nicht. Ein 82er Toyota Corolla.  Er war ziemlich heruntergekommen. Immer, wenn es geregnet hat, lief der Kofferraum voller Wasser.
 
Hat sich durch die Dreharbeiten an „Need for Speed“ Ihr eigenes Fahrverhalten auf den Straßen verändert?
Nein. Das wäre ja noch schöner!
 
Warum nicht?
Wir haben ja gar nicht so viele Stunts selbst gedreht. Immer nur, wenn Regisseur Scott Waugh sicher war, dass uns nichts passieren wird, hat er uns auf den Fahrersitz gesetzt. Die Stuntmänner und -Frauen waren schon aus einem guten Grund da. Sie haben dafür gesorgt, dass wir so aussahen, als würden wir wissen, was wir da tun.

Und dennoch könnte man den Film als bunten Werbefilm für hemmungsloses Fahren sehen.
Naja, nur bedingt. Jeder Charakter bezahlt ja bitter für seine Handlungen. Wir machen also keine Werbung für illegale Straßenrennen. Der Film soll am Ende unterhalten. Filme, in denen gemordet wird, machen ja auch keine Werbung für Mord.
 
Wie wichtig war die Schauspielschule für Ihre Karriere?
Da habe ich gar nichts gelernt. Meine ganze Karriere basiert auf dem Prinzip „Trial and Error“.  Die Schauspielschule war einfach nicht mein Ding. Ich habe in L.A. mal ein paar Kurse besucht - mein Manager und mein Agent haben immer versucht, mich zu überreden, da hinzugehen. Einfach nur, damit ich mal das Feedback kriege,  dass ich eigentlich gar nicht so gut bin.
 
Und trotzdem haben Sie Erfolg.
Das hat sich bei meinem ersten Job allerdings noch nicht abgezeichnet: eine Cornflakes-Werbung. Ich habe meinen normalen Job gekündigt und nur gedacht: Wow. Ich mache jetzt Werbung für Cornflakes. Das ist unglaublich. Ich war ungefähr 18. Für mich war das ganz groß. Hey, ich war ein einfacher Junge aus Idaho. Meine Eltern waren unglaublich stolz. Aber, um ehrlich zu sein, war das ja nie mein Ziel. Ich hatte viele Höhen und Tiefen in meiner Karriere. Bis „Breaking Bad“ passierte.
 
 
Was verdanken Sie der Serie?
Einfach nur alles. Ich bin jetzt seit 17 Jahren im Showbusiness. Vor sechs Jahren kam ich zu „Breaking Bad“. Die Serie hat mich auf den Gipfel meines Erfolges gebracht. Von hier aus kann es nur noch bergab gehen (lacht).



Kritik
Need For Speed
„Need for Speed“ ist ein typischer Fall für die Benzinbrüder und -schwestern unter den Filmfreunden. In der Story geht's um Rache und so Sachen, auf der Leinwand aber hauptsächlich darum, PS-protzige Boliden möglichst effektvoll in Szene zu setzen. Mehr...