Willkommen im Wunder Park

Wenn die Welt auf dem Kopf steht


FilmClicks:
„Willkommen im Wunder Park“: Wer ganz oben ist, blickt oft tief nach unten © Paramount
GESAMTEINDRUCK: „Willkommen im Wunder Park“ ist ein prächtiges Animations-Abenteuer voller Tempo, Witz und Gefühl, in dem die Story und die Figuren viele verblüffende Loopings drehen.
 
DIE STORY: Der Film führt in einen riesigen Vergnügungspark, in dem die Besucher, angeleitet von sprechenden Tieren, die Karussells und Achterbahnen genießen. Der magische Park existiert in der Realität freilich nur als kleines Wohnzimmer-Modell; gebaut von einem Mädchen namens June Bailey und ihrer Mutter. Die beiden sind ein Herz und eine Seele – bis sie voneinander getrennt werden. Denn Mrs. Bailey ist schwer erkrankt. Zeit vergeht. June kommt nie über die Abwesenheit der Mutter hinweg. Doch dann stößt sie wie durch einen Zauber in einem Wald auf ein verwunschenes Areal, das an ihren Wunder Park erinnert. Ein großes Abenteuer beginnt.

Die kleine June und ihre Mutter sind ein Herz und eine Seele © Paramount

DIE STARS: „Wunder Park“ ist eine Produktion des Nickelodeon Studios, das in den vergangenen Jahren so unterschiedliche Hits wie „Teenager Mutant Ninja Turtles“ oder Steven Spielbergs „Die Abenteuer von Tim und Struppi“ in die Kinos brachte.
Die Hauptrolle der June wird in der deutschen Fassung von Pop-Star Lena Meyer-Landrut gesprochen. In der US-Fassung hört man unter anderem Jennifer Garner, Matthew Broderick und Mila Kunis.

Die Achterbahn-Fahrt von Boomer, dem Bär, wird zum haarsträubenden Abenteuer © Paramount

DIE KRITIK: „Für jeden Lacher soll eine Träne fließen“: Dieser Satz war die Grundlage der Animations-Klassiker von Walt Disney. Die Macher der Nickelodeon-Produktion  „Willkommen im Wunder Park“ haben den Disney-Spruch verinnerlicht. Es gibt sehr viel zu lachen in ihrem Film. Aber es ist an einigen Stellen verdammt schwer, trockene Augen zu behalten.
Obendrein gelang dem „Wunder“-Team auch ein zweiter Coup. Es entstand eine Story, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu fesseln vermag. Während die Kids ihre helle Freude haben an rasanten Fahrten, Verfolgungsjagden und den köstlichen Tierfiguren, ist für die älteren Zuschauer noch jede Menge Subtext dazu gepackt worden. Jenseits der Heiterkeit geht’s auch um Themen wie das Verlassen werden, den Selbstzweifel und den Mut, die eigenen Träume zu verwirklichen.  
All das passiert in einem Umfeld, das zwar für Nervenkitzel, nicht aber für hochgeistige Auseinandersetzungen berühmt ist: Im Vergnügungspark, der hier gleich in vierfacher Ausführung ins Bild rückt: Als schicker Besuchermagnet, als Bastel-Arbeit im Kinderzimmer, als selbstgezimmerte Vorgarten-Attraktion und schließlich als menschenverlassenes Zauberreich, das darauf wartet, aus dem Dornröschenschlaf erweckt zu werden.
Die vielen Szenen- und Stimmungswechsel rattern in Höchstgeschwindigkeit dahin, wobei dem Betrachter trotz des atemlosen Tempos immer wieder die Gelegenheit geschenkt wird, tief Atem zu holen. „Willkommen im Wunder Park“ ist nicht nur eine witzige wilde Jagd, sondern auch ein kluges Seelendrama, das die handelnden Menschen und Tiere (denen nichts menschliches fremd ist) in ihrer Eigenart, ihren Träumen und Nöten porträtiert.
Technisch reicht der Film, der in den spanischen Ilion Studios animiert wurde, nicht ganz an den Detailreichtum heran, den man vom Branchenführer Pixar gewohnt ist. Aber  das ist egal: „Willkommen im Wunder Park“ ist ein hinreißender Film, der einen großartig unterhält und  der es mit sich bringt, dass man die phantasie- und humorvolle, manchmal leidende, doch stets couragierte Hauptfigur June und ihre Freunde ganz tief ins Herz schließt.
 
IDEAL FÜR:  junge und nicht mehr ganz so junge Trickfilm-Freunde, die reich mit Abenteuern, Pointen und ernsten Momenten beschenkt werden.






Trailer
LÄNGE: 85 min
PRODUKTION: USA / Spanien 2019
KINOSTART Ö: 11.04.2019
REGIE:  Dylan Brown
GENRE: Animation|Familie/Kinder
ALTERSFREIGABE: ab 6


BESETZUNG
Lena Meyer-Landrut: June (Stimme)
Faisal Kawusi: Boomer (Stimme)